
01. Mai 2025: Verständnis von UAP: Wissenschaft, nationale Sicherheit und Innovation
Der UAP Disclosure Fund (UAPOF) ist eine gemeinnützige, überparteiliche Organisation, die sich der Förderung von Transparenz und dem öffentlichen Zugang zu verifizierten Daten im Zusammenhang mit nicht identifizierten anomalen Phänomenen (UAP) widmet. Die Organisation wird von ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Fachleuten aus dem Verteidigungsbereich sowie politischen Expertinnen und Experten getragen. Der UAPOF finanziert Forschungsprojekte, Informationsveranstaltungen und Bildungsinitiativen, die darauf abzielen, UAP-bezogene Informationen durch evidenzbasierte Methoden in den öffentlichen Diskurs zu überführen.
Die Task Force zur Deklassifizierung föderaler Geheimnisse ist eine parteiübergreifende Initiative innerhalb des US-Kongresses, die sich mit der Identifikation und dem Abbau unnötiger Geheimhaltung in Regierungsbehörden befasst – insbesondere in Bereichen, die Wissenschaft, Sicherheit oder das öffentliche Vertrauen betreffen. Ihre Arbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung im Kontext von UAP, da zurückgehaltene Daten potenzielle Implikationen für die nationale Verteidigung und technologische Entwicklungen bergen könnten. Unterstützt wurde die Informationsveranstaltung vom House Committee on Oversight and Accountability, einem der einflussreichsten Untersuchungsgremien des Kongresses, das für Transparenz und die Aufdeckung von Missmanagement in Bundesbehörden zuständig ist. Die Beteiligung dieses Ausschusses unterstreicht die wachsende institutionelle Anerkennung der Relevanz von UAP-bezogener Aufsicht.
Die Veranstaltung wurde moderiert von Lt. Luis Elizondo, einer Schlüsselfigur in der öffentlichen Debatte um UAP. Elizondo leitete zuvor das Advanced Aerospace Threat Identification Program (AATIP) des Pentagons, in dessen Rahmen militärische Begegnungen mit UAP untersucht wurden. Er trat zurück, da er übermäßige Geheimhaltung und bürokratischen Widerstand kritisierte. Seither engagiert er sich aktiv für eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit, unter anderem durch Auftritte in Interviews, Dokumentationen und Anhörungen im Kongress.
Auf dem wissenschaftlichen Podium sprach unter anderem Prof. Dr. Avi Loeb, Frank B. Baird Jr. Professor für Wissenschaft an der Harvard University und Gründer des Galileo Projects. Loeb zählt zu den prominentesten akademischen Stimmen, die die Möglichkeit intelligenter außerirdischer Ursprünge bestimmter Phänomene in Betracht ziehen. Seine kontrovers diskutierte Forschung zum interstellaren Objekt 'Oumuamua hat eine globale Debatte ausgelöst und den Weg für eine systematische wissenschaftliche Untersuchung anomaler Himmelskörper geebnet.
Ein weiterer Teilnehmer war Dr. Eric Davis, theoretischer Physiker mit Spezialisierung auf exotische Antriebskonzepte. Davis verfasste mehrere Defense Intelligence Reference Documents (DIRDs) im Auftrag des Pentagons, in denen unter anderem Themen wie Warp-Antriebe, Wurmlöcher und nicht-irdische Technologien behandelt wurden. Er wurde auch in durchgesickerten Regierungsbriefings im Zusammenhang mit der angeblichen Bergung „nicht-irdischer Fahrzeuge“ zitiert.
Konteradmiral Tim Gallaudet, ehemaliger Ozeanograph der US Navy und kommissarischer Leiter der NOAA, brachte tiefgreifende Expertise im maritimen Bereich ein. Er betonte die Notwendigkeit, UAP-Interaktionen in maritimen Umgebungen und Wettersystemen systematisch zu erfassen – Bereiche, die in der traditionellen Luftraumüberwachung häufig vernachlässigt werden.
Panel zur nationalen Sicherheit
Das Panel zur nationalen Sicherheit wurde unter anderem von Christopher Mellon geleitet, dem ehemaligen stellvertretenden Staatssekretär für Nachrichtendienste im US-Verteidigungsministerium sowie langjährigen Stabsdirektor des Geheimdienstausschusses des US-Senats. Mellon spielte eine zentrale Rolle bei der Ermutigung von Whistleblowern, an die Öffentlichkeit zu treten, und setzte sich maßgeblich dafür ein, dass klassifizierte militärische Videoaufnahmen – wie die bekannten „Tic Tac“- und „Gimbal“-Aufnahmen – im Jahr 2017 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Seine Bemühungen trugen wesentlich dazu bei, UAP-Begegnungen der US-Marine in den öffentlichen Diskurs zu überführen.
Dr. Kirk McConnell, der über jahrzehntelange Erfahrung als leitender Mitarbeiter sowohl im Geheimdienstausschuss als auch im Verteidigungsausschuss des Senats verfügt, war maßgeblich an der Ausarbeitung gesetzlicher Regelungen zur UAP-Transparenz beteiligt. Seine Mitwirkung an der Formulierung von Gesetzestexten zur Nachrichtendienstautorisierung zwang Regierungsbehörden dazu, regelmäßig über UAP-Vorfälle zu berichten, und stärkte die Fähigkeit des Kongresses, UAP-bezogene Verteidigungsinitiativen zu überwachen.
Panel zu Innovation und Zukunftsperspektiven
Das Innovationspanel richtete den Blick auf zukünftige Potenziale. Anna Brackett-Estevez, ehemalige Programmleiterin des Small Business Innovation Research (SBIR)-Programms der National Science Foundation, brachte ein tiefes Verständnis für die Schnittstelle zwischen staatlich geförderter Forschung und privatwirtschaftlicher Innovation ein. Heute als Partnerin in einem Deep-Tech-Venture-Fonds tätig, betonte sie die wirtschaftlichen und strategischen Chancen, die sich aus Durchbrüchen in UAP-nahen Technologien ergeben – insbesondere in den Bereichen Energieerzeugung und Sensortechnologie.
Mike Gold, dessen Karriere führende Positionen bei der NASA und in der privaten Luft- und Raumfahrtindustrie umfasst, fungierte als zentrale Verbindungsperson zwischen staatlichen Raumfahrtbehörden und kommerziellen Partnern. Als Mitglied des unabhängigen UAP-Studienteams der NASA hob er die Bedeutung interinstitutioneller Koordination und internationaler Partnerschaften hervor, um verantwortungsvoll mit den Unsicherheiten umzugehen, die UAP-Begegnungen mit sich bringen – insbesondere im Hinblick auf gemeinsam genutzten Luftraum und orbitale Überwachung.
Fazit
Die Expertinnen und Experten dieses Kongressbriefings trugen entscheidend dazu bei, die Diskussion über UAP neu zu rahmen – weg von einem Thema, das lange Zeit von Geheimhaltung und Spekulation geprägt war, hin zu einem Diskurs, der auf wissenschaftlicher Analyse, sicherheitspolitischer Relevanz und technologischer Innovationskraft basiert. Die zentrale Botschaft lautete: Das Verständnis von UAP ist kein randständiges Unterfangen mehr, sondern ein glaubwürdiger und notwendiger Bestandteil der strategischen Zukunftsvorbereitung.